Eine sehr fleissige und produktive Vorbereitung liegt hinter mir - das derzeitige Niveau auf den Ski passt gut und ich bin top motiviert für den Start in die neue Saison - dennoch wird für mich die Saison erst in Beaver Creek beginnen. 

Schon lange verfolge ich gespannt die Corona-Pandemie und es ist eine ausserordentlich interessante Zeit, die wir derzeit erleben und über die ich meinen Kindern wahrscheinlich ausführlich berichten werde, was wir Wahnsinniges erlebt haben. Und ich überlegte ebenfalls lange, wie und ob ich diesen Text verfassen soll, ohne als Sportler politisch oder diffamiert zu werden. 

 

Ich bin derzeit nicht gegen Corona geimpft, denn ich habe nach meinem Verständnis des menschlichen Körpers einen besseren Schutz: Vor einigen Wochen wurde ich nicht nur per PCR-Test positiv getestet, ich hatte ebenfalls eine Corona-Infektion mit Symptomen durchgemacht – sprich: Fieber, Müdigkeit und vor allem der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn. Mein Körper hatte die Chance die Antikörper selbst zu bilden, gegen das Virus anzukämpfen und hat dann die Krankheit nach wenigen Tagen überstanden – eine Woche später absolvierte ich bereits wieder HIIT-Trainings und hatte praktisch keine Einschränkungen. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Schreckgespenst endlich überwinden konnte und mein Körper die Chance hatte, sich aus eigener Kraft heraus erfolgreich zu genesen.

 

Es ist für mich etwas befremdlich, wenn wir jeden anderen Menschen als potenzielle Gefahr und potenziellen Virusträger betrachten. Wenn beispielsweise auf Händeschütteln verzichtet wird. Wenn wir eine Spaltung der Gesellschaft aktiv hervorrufen, auch wenn dies natürlich immer abgestritten wird und es ja ausschliesslich um die Gesundheit aller geht... 

 

Aus gesundheitlicher Sicht sehe ich keinen Grund, warum ich mich impfen lassen sollte; mein Körper hat bereits reagiert und hat die Information in den T-Helferzellen gespeichert - ich möchte daher zuwarten, wie sich die Situation entwickelt, auch wenn die derzeitigen Konsequenzen entsprechend hoch sind. 

 

Die Massnahmen werden immer verschärft, es soll - wie man so schön umschreibt - ‘motiviert’ werden – ich bezeichne das ehrlich und lieber als indirekten soziologisch-wirtschaftlich-abhängigen Impfzwang, welchem ich leider nichts abverlangen kann. 

 

Ich möchte meine Kinder und insgeheim mich selbst in einigen Jahren nicht anlügen und behaupten, dass ich mich piksen lassen musste ohne dahinter stehen zu können, denn das ist schlichtweg falsch.

 

Ich habe mittlerweile verstanden, dass ich Nachteile haben werde und bin natürlich auch enttäuscht von der FIS, welche nun Rennen in Kanada durchführen will. Ich bin enttäuscht, dass es der FIS egal ist, dass man Rennen in einem Land mit Impfflicht durchführt. Ich bin enttäuscht, dass es der FIS egal ist, dass man dadurch ungeimpft entsprechend hohe sportliche und wirtschaftliche Nachteile hat. Ich bin enttäuscht, dass die Rennen aus welchen Gründen auch immer trotz schon bereits abgeklärten Ersatzorten in Beaver Creek, Gröden und Bormio dennoch durchgeführt werden sollen. Vom Weltskiverband bin ich enttäuscht, dass somit eine faktische Impfpflicht beim Saisonstart eingeführt wird oder man ansonsten an Rennen nicht fahren darf. Es ist in Kanada egal, ob man genesen ist oder nicht – egal, ob ein ähnliches epidemiologisches Risiko ausgeht als von einem Geimpften - die volle Impfdosis muss für eine Einreise so oder so abgeholt werden. Somit werde ich auf die Rennen in Lake Louise schweren Herzens verzichten.

 

Auch ich möchte ein Vorbild sein, und wie! Ein Vorbild zu sein heisst für mich aber nicht, dass ich Dinge mache, hinter denen ich nicht stehen kann und für mich persönlich keinen Sinn ergeben. Ebenfalls kann ich nicht verstehen, wie einige Sportler als schlechtes Idol verkauft werden, nur weil sie z.B. dem aktuellen Impfstoff nicht vertrauen, abwarten möchten und vor allem zu Ihrer Meinung stehen und diese vertreten, auch wenn sie um den befremdlichen Gegenwind wissen. 

 

Als Verschwörungstheoretiker oder dergleichen möchte ich nicht abgestempelt werden, aber wir durchleben eine extrem eigenartige Zeit. Frühere Szenarien aus Sci-Fi-Filmen, welche die meisten als unrealistisch und nicht lebenswerte Zukunft betrachtet haben, sind derzeit Realität.

 

Bedanken möchte ich mich jetzt schon bei Swiss-Ski, welche meine Entscheidung trotz des erhöhten organisatorischen Aufwandes respektiert und gutmöglichst umsetzt.

 

Appellieren möchte ich an alle, dass man eine solche Entscheidung dem Gegenüber offenlässt und das Gegenüber nicht dafür verurteilt. Es ist in meinem Falle – wie auch in deinem – die eigene, ganz persönliche Entscheidung, mit der man derzeit leben muss oder darf. 

 

Es wird eine Zeit nach Corona kommen, so hoffe ich es doch schwer…

 

Die Saison startet für mich erst in Beaver Creek, worauf ich mich sehr freue! Es kann von mir aus losgehen!

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